Sonntag, 4. August 2013

Unterwegs in Berlins Wäldern und überhaupt....

Berlin ist ein große Stadt, zumindest für deutsche Verhältnisse:
In Kreuzberg 2011
und doch haben wir viele grüne Ecken, die von uns Berlinern mehr oder weniger genutzt werden. An bestimmten Gegenden im berühmten Grunewald kann man vor Menschen (und Hunden) nicht treten, verläßt man diese ausgetretenen Pfade jedoch, wird man mit Ruhe, Natur und schöner Landschaft belohnt und daß obwohl man sich noch in Berlin befindet (für viele Besucher, die ich habe nicht nachvollziehbar: "Was, das ist noch Berlin?").

Ein besonders schöner Wald ist der Spadauer Forst. Leider muß ich zugeben, daß ich dort schon ewig nicht mehr gewesen war. Das kommt somit gleich auf die "Zu-erledigen-Liste". 

Häufiger bin ich im Tegeler Forst unterwegs. Ein abwechslungsreicher Wald im Berliner Norden, gut mit der U-Bahnlinie 6 zu erreichen bis zur Endhaltestelle. Theoretisch, nur daß sich seit einem Jahr die dicke Baustelle am U-Bahnhof Friedrichstraße befindet, man die Bahn verlassen muß und sich  auf den verstopften Bürgersteigen - vorbei an der Baustelle - rund 800 m fortbewegen muß. Da ich zumeist sehr schnell gehe, machen es für mich die vielen Hindernisse nicht leicht, zügig voranzukommen. 

am Rand des Tegeler Forst in 2012
Seit 1986 laufe ich dort im Tegeler Forst allein oder mit Freunden eine rund 11 km lange Tour durch den Wald und später am Wasser entlang, die ganz einfach zu merken ist. 

Diese hatte ich mal dem Buch "Deta Kompaß Wanderführer Berlin (West)" von Reinhard Kuntzke von 1982 entnommen. Es handelt sich um die Tour 7 auf den Seiten 40ff. Das Buch (vermtl. im Antiquariat immer noch erhältlich) war und ist mir in Berlin eine große Hilfe für empfehlenswerte Touren. 

Ich kann einfach laufen, ohne mir Gedanken zu machen, ob ich mich nun verlaufe oder nicht. Im Laufe der vielen Jahre hat sich naturgemäß einiges verändert, beispielsweise besteht nicht mehr das Übungslager der französischen Streitkräfte. Zuletzt konnte ich immer nicht die kleine Zugbrücke überqueren, weil sie permanent hochgezogen war. Ich erlebte den Bau der Humboldtbibliothek. Einmal war dort ein Bücherbasar und ich bekam dort für wenige Mark ein wunderbares Buch einer Familie, die in Alaska eine Homestead errichtete. 

Oder der französische Soldat, der mir verschmitzt von seinem Lastwagen zuwinkte, dort ist heute irgendwas Bundesartiges. Wie oft sah ich auf meinen Waldwegen Rehe, nein, nicht die im Gehege, sondern in freier Wildbahn. 

Zig Leute habe ich über diese schöne und ruhige Wanderung  "geschleppt": mein Sohn ist mittlerweile längst groß, zu einigen Freunden und Bekannten ist leider der Kontakt abgebrochen, oder - leider - sie sind nicht mehr am Leben, andere werden noch hinzukommen.

Diese schöne Waldtour bleibt mir immer erhalten. Wohl wird nun leider der Teil im Bereich der Zugbrücke doch bebaut, der Rest, der schöne Berliner Wald, der bleibt wohl wie er ist und ich werde noch viele Jahrzehnte dort entlanglaufen, die Natur genießen und meine Gedanken schweifen lassen, neue Pläne schmieden und überhaupt....

Laubenpieper nahe der Sechserbrücke in 2012

2 Kommentare:

  1. tolle Bilder! Wo genau ist denn diese sechserbrücke? hab noch nie davon gehört. Sieht alles so idyllisch aus! kann man gut verstehen, wenn Leute dort ein Laubenpieperhaus haben wollen und am liebsten nie wieder was anderes tun würden, als dort zu verweilen.

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  2. Vielen Dank für den Kommentar, die Antwort hierzu war an anderer Stelle vermerkt, das nur als Hinweis, daß ich Kommentare regelmäßig beantworte, was hier nicht ersichtlich war. Nochmals ♥lichen Dank und überhaupt....☺☺☺

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Vielen Dank für den Kommentar, das freut mich sehr. Nach Ansicht werde ich ihn veröffentlichen.

Ich bitte um Verständnis, daß ich in den nächsten Wochen nicht immer gleich dazu kommen kann. Trotzdem ist mir die Kommentierung natürlich wertvoll. Danke nochmals

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