Gestern nach Büroschluß und heute am Sonnabendvormittag bummelte ich durch Kreuzberg.
Ich war auf Entdeckungstour, d. h. ich ließ mich treiben und ging immer der Nase nach. Zunächst bewunderte ich die schönen Altbauten in der Hornstraße
und drückte ein aufs andere Mal auf den Auslöser:
Zwischen
den wunderschönen alten Häusern tauchte auch immer wieder eine gar nicht so
hochherrschaftliche Nachkriegs-Lückenbebauung aus den 60er bis 80er Jahren auf (das Auge
leidet☺).
Ist
das nicht ein top gepflegter Oldtimer? Ich glaube es ist ein Volvo:
Oldtimer |
In
der Mitte der nicht allzu langen Straße befindet sich ein heimeliger Grünzug
mit Kinderspielplatz:
Schließlich
kam ich zum ehemaligen Rangiergelände Gleisdreieck (welches einem
Bezirksteil von Kreuzberg und einer U-Bahnstation der Hochbahn ihre Namen gab).
Vor mir breiteten sich weite Grasflächen mit Baumbestand aus. Die alten
Gleisanlagen waren noch erkennbar.
Große, erstaunlich saubere Parkbänke laden zum
Sitzen ein.
Auch urbanes Gärtnern ist dort möglich. Dort sah
ich gestern unmittelbar neben mir landend einen Greifvogel auf erfolgreicher
Mäusejagd. Zum Mittagessen flog er mit seiner Beute auf einen Pfosten, so daß
ich leider keine Bilder aus nächster Nähe machen konnte – zudem, ehe ich wußte,
was da aus der Luft herunterfiel und ich meine kleine Camera aus der Handtasche
gekramt hatte...
Ganz rechts ist der Bursche auf der Baumbefestigung zu sehen (im Hintergrund Kreuzbergs Altbauten:
Heute nahm ich einen anderen Weg entlang der
Bahnstrecken – alt, doch teilweise wohl in Benutzung...
...sowie richtig alt, nämlich
wild romantisch im Laufe der Jahre überwuchert und von der Natur zurückerobert…
Schön, nicht wahr?
(Hier zwei Photos unten: bequeme weite Wege und künstlich angelegtes grobes Gleisschotterbett zur Beobachtung des ansiedelndes Wildwuchses)
…sowie neue Bahngleise von Regionalzügen und
Fernverbindungen mit und ohne ICE. Da die Lokführer mal ausnahmsweise nicht
streikten, kam der eine oder andere Zug vorbei. An der eingezäunten Bahntrasse bannte
ich so manches Wandgemälde – häufig mit Berliner Motiven – auf den nicht
vorhandenen Film:
Oben die U-Bahntrasse gemalt und – hier als Hochbahn in Schmalspur
darf sie auch dabei sein:
Weiter ging’s zum großen Neubauvorhaben Flottwellstraße:
"by the way" - Amtssprache wäre eigentlich Deutsch!!! ☺ |
Wie wäre es denn zur Abwechslung einmal mit einem Stückchen gewachsener, alter Parkanlage?
Herrlich herbstlich war es dort.
Meine Beine und meine Nase „trieben“ mich nun in
Richtung Postdamer Platz Arkaden.
Auf dem Weg dorthin komme ich am Tiergartentunnel vorbei und sehe, daß das durch Schilf geklärte Wasser wirklich klar ist.
Der Teich nebst Wasserlauf dient zur Abdeckung der Tunneleinfahrt, wie hier oben zu sehen ist. Ein Pkw kommt gerade aus dem Tunnel.
Schnell, schnell weiter, sonst komme ich nie an. Weit ist es nicht mehr. Die Weihnachtsmarktbuden werden bereits
aufgebaut:
Nun, ich wollte Bagel kaufen, also los, los, weiter!!! ☺☺☺
Doch siehe da, im Einkaufszentrum läuft zur Zeit die kleine Ausstellung "25 Jahre Mauerfall", quasie ein Museum im kleinen:
Angeguckt und dann das Ziel im I. Obergeschoß angepeilt:
Die Bagel von Salomon in Berlin kann ich wirklich empfehlen:
Eis läßt mich eher kalt:
da bin ich schon mehr für Kaffeeklatsch mit Qualitätskonditorwaren - in Berlin keine Selbstverständlichkeit - von überall grüßt der Kettenbäcker mit Aufbackstücken zweifelhafter Güte. Aber hier schaut es doch nun reell aus, muß irgendwann mal dort hin.
Um die zukünftigen Bagelkalorien ein Stückchen wegzubekommen, ging es auf demselben Weg wieder zurück. Zuvor aber noch ein Abschiedsblick von oben:
und raus gehts und im Gleisdreieck-Park komme ich auch an den Windmühlen des Technischen Museums vorbei.
Die Hollandmühle ist gerade eingerüstet, daher diese - bitte sehr
Und ab nach Hause - yeah, das war ein interessanter Vormittag und überhaupt...
Mensch, den Beitrag hab ich ja erst jetzt entdeckt! ganz tolle Fotos :-). Die Mauer-Ausstellung in den Arkaden haben wir auch noch gesehen (jubel) und bei den Bäcker-Auslagen wurden wir sehr wehmütig, dass es das bei uns alles nicht gibt - echte Bäckerläden wie in Deutschland ist das, was wir wirklich am meisten vermissen. okay, bei mir gefolgt von Milchschnitte und Aldi-Eigenmarken-Schokolade *lach*.
AntwortenLöschen♥lichen Dank für Deinen Kommentar, Yvonne!
LöschenJa, die Berliner Altbauten…, diese Straße hat schon ein paar sehr schöne Exemplare.
Bäckereien in Berlin, das ist ein Thema für sich und leider kein erfreuliches. In Berlin gibt es fast nur noch Kettenbäcker mit entsprechend qualitativ minderwertigen Produkten aus Backmischungen, die nur noch angerührt werden müssen oder mit industriellen TK-Teigrohlingen. Zumeist gehe ich für Brot und Brötchen zur Bio Company oder zu Butter Lindner. Dort ist es ganz gut und lecker.
Ich freue mich schon darauf, daß ich demnächst wieder zu Terra Breads in Vancouver gehen kann. Und die Scones bei IGA (wobei sie jede Filiale ein wenig unterschiedlich bäckt) in der Main Street Ecke 13th Ave. waren auch immer gut bis sehr gut. Von daher gesehen gibt es auch in CDN war gutes, man muß nur wissen wo und in der natürlich in der Nähe sein. ☺
Wie jetzt hier die Konditorwaren in dem obigen Café in den Potsdamer Platz Arkaden sind hatte ich noch keine Zeit herauszufinden. Lecker sehen sie auf jeden Fall aus.
PS: ich mochte Deine Bilder vom zugefrorenen Lake Louise sehr, bin aber noch nicht zum Kommentieren gekommen, da ich den Rechner kaum noch an habe. Beste Grüße nach CDN
PSS: schmunzel, so viele mögen Milchschnitte und Kinderschokolade, da bin ich ausnahmsweise (!!) immun dagegen.